AutARK – Automatische Adaption Reizüberflutender Kontexte

Das Projekt AutARK ist ein wegweisendes Forschungsprojekt der Professur für Mensch-Computer Interaktion an der Technischen Universität Dresden. Ziel ist die Entwicklung technischer Assistenzsysteme, die Menschen im Autismus-Spektrum dabei unterstützen, sich besser in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und dort nachhaltig erfolgreich zu arbeiten.

Zielsetzung des Projekts

Die Integration von Menschen aus dem Autismus-Spektrum in den ersten Arbeitsmarkt ist oft mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Faktoren wie Reizüberflutung, hohe Anforderungen an Flexibilität und Kommunikation sowie eine unzureichende Anpassung der Arbeitsbedingungen erschweren es, ihre individuellen Fähigkeiten und Potenziale in den Arbeitsalltag einzubringen. Das Projekt AutARK setzt hier an, indem es innovative, adaptive Technologien entwickelt, um Arbeitsumgebungen bedarfsgerecht zu gestalten und so Stress und Überforderung zu minimieren.

Lösungsansätze im Projekt AutARK

Im Projekt AutARK werden technische Assistenzsysteme, insbesondere Wearables, in einem nutzerzentrierten Entwicklungsprozess entwickelt und an einem Modellarbeitsplatz getestet. Ziel ist die Unterstützung von Autist:innen in Bereichen wie Kommunikation, Reizreduktion sowie Aufgaben- und Terminmanagement. Diese Technologien werden in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe und relevanten Stakeholdern entwickelt, um sicherzustellen, dass sie praxistauglich und bedarfsorientiert sind.

Reizreduktion und Kommunikationsunterstützung

Ein System aus Datenbrille und Wearables filtert störende Geräusche mit Active-Noise-Cancellation und bietet adaptive Unterstützung in Gesprächssituationen. Es erleichtert die Personenerkennung, vermittelt soziale Hinweise und reduziert Ablenkungen in Meetings. Dies ermöglicht eine verbesserte Konzentration und ein besseres Verständnis sozialer Interaktionen.

Aufgaben- und Terminmanagement

Ein interaktives System mit Tangibles (physische Interaktionsobjekte) und Sprachsteuerung erleichtert die Planung und Strukturierung von Aufgaben. Tangibles visualisieren Fortschritte und ermöglichen eine inklusive Teamkommunikation, indem sie beispielsweise den inneren Zustand einer Person signalisieren. Das adaptive System integriert sich nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe und schafft eine intuitive, ablenkungsarme Interaktion.

Zielgruppe

AutARK richtet sich an Menschen im Autismus-Spektrum, die auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig werden oder bleiben möchten. Dabei adressiert das Projekt sowohl Arbeitssuchende als auch bereits Beschäftigte, die durch technische Unterstützung eine höhere Arbeitszufriedenheit und Stabilität in ihrem Berufsleben erreichen können. Auch Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen profitieren von den Erkenntnissen des Projekts, da diese zu einer verbesserten Zusammenarbeit und einem besseren Verständnis für die Bedarfe autistischer Menschen beitragen.

Die Rolle von autSocial e.V.

Der Verein autSocial e.V. ist durch seine Mitglieder Dr. Imke Heuer und Dr. Hajo Seng im Projektbeirat von AutARK vertreten. Damit bringen wir unsere Expertise und die Perspektiven unserer Mitglieder aktiv in die Projektarbeit ein. Ziel ist es, die Bedürfnisse und Erfahrungen von Menschen im Autismus-Spektrum direkt in die Entwicklung der Assistenzsysteme einzubringen und so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung ihrer Teilhabe am Arbeitsleben zu leisten.

Weitere Informationen

Das Projekt AutARK wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und läuft seit Januar 2023. Die ersten Ergebnisse werden an einem Modellarbeitsplatz getestet und können in Zukunft auch auf andere Arbeitsbereiche übertragen werden.

Durch die aktive Mitwirkung von Betroffenen, Fachleuten und Institutionen, wie autSocial e.V., schafft AutARK eine Grundlage für innovative und nachhaltige Lösungen zur Förderung der Inklusion von Menschen aus dem Autismus-Spektrum in die Arbeitswelt.

Wir freuen uns, Teil dieses zukunftsweisenden Projekts zu sein und informieren Sie hier über weitere Entwicklungen.

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