Studium mit ADHS und Autismus: Chancengleichheit an Hochschulen fördern

Das Projekt „Studium mit ADHS und Autismus“ des ADHS Deutschland e. V. widmet sich der Verbesserung der Studienbedingungen für neurodivergente Studierende. Initiiert von Zoey Wenzel im Rahmen eines Sozialsemesters, zielt das Vorhaben darauf ab, die Chancengleichheit an deutschen Hochschulen zu fördern.

Hintergrund und Zielsetzung

Studierende mit ADHS oder Autismus stehen im Hochschulalltag vor besonderen Herausforderungen. Obwohl gesetzlich verankerte Nachteilsausgleiche existieren, variieren deren Umsetzung und Bekanntheit stark – abhängig vom Bundesland, der Hochschule oder sogar der Fakultät. Das Projekt setzt genau hier an und verfolgt vier zentrale Ziele:

  1. Vernetzung stärken: Aufbau eines Netzwerks studentischer Initiativen an Hochschulen.
  2. Aufklärung fördern: Erstellung einer Handreichung, die sowohl Studierende als auch Hochschulen über rechtliche Rahmenbedingungen informiert.
  3. Selbsthilfe unterstützen: Bereitstellung hilfreicher Ressourcen und Informationen über Selbsthilfemöglichkeiten.
  4. Sensibilisierung der Hochschulen: Schaffung eines Bewusstseins für die spezifischen Herausforderungen von Studierenden mit ADHS, Autismus und psychischen Erkrankungen.

Methodik: Umfragen und Expertise

Zur Erfassung der aktuellen Situation werden zwei Online-Umfragen durchgeführt:

  • Studierendenperspektive: Erhebung der Erfahrungen von Studierenden mit ADHS und/oder Autismus hinsichtlich Nachteilsausgleichen.
  • Hochschulperspektive: Befragung von Hochschulvertreter:innen zur Umsetzung und Wahrnehmung von Nachteilsausgleichen.

Die Ergebnisse dieser Umfragen werden durch Literaturrecherchen und den Austausch mit Expert:innen aus Selbsthilfeorganisationen, Medizin, Psychologie und Jura ergänzt. Auf dieser Basis entstehen praxisnahe Handreichungen für Studierende und Hochschulen.

Gleichberechtigte Teilhabe als Leitprinzip

Das Projekt betont das Recht auf selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe in der Hochschulbildung für Menschen mit ADHS und Autismus. Obwohl gesetzliche Grundlagen wie das Grundgesetz und die UN-Behindertenrechtskonvention existieren, ist das Hochschulsystem noch nicht vollständig barrierefrei für neurodivergente Studierende. Nachteilsausgleiche dienen daher als notwendige Maßnahmen, um bestehende Ungleichheiten zu überbrücken und Chancengleichheit zu gewährleisten.

Weitere Informationen und Teilnahme

Interessierte können sich auf der Projektseite von ADHS Deutschland umfassend informieren und an der Umfrage teilnehmen: Studium mit ADHS und Autismus – Projektseite

Direkt zur Umfrage: Studium mit ADHS und Autismus – Nachteilsausgleiche aus der Studierendenperspektive

Nach oben scrollen